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Die verbauten Rechner und die CAN-Linie
Das elektrische System der Multistrada 1200 wird durch folgende, am Motorrad angeordnete Rechner charakterisiert, die alle über die CAN-Linie bzw. in einem CAN-Netz miteinander verbunden sind:
 
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Die Zeichnung zeigt das Netz, in dem die verschiedenen Rechner (die so genannten Knoten) eingeflochten sind, die an der Mul­tistrada 1200 installiert sind. Beim DTC-System handelt es sich nicht um eine getrennte Einheit, sondern sie ist im BBS integriert, während die ABS-Einheit nicht direkt an dieses Netz geschlossen ist.
 
Nachstehend werden sie wesentlichen Eigenschaften dieser, an der Multistrada 1200 verbauten Rechner angegeben:
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Dem Dash Board (Cockpit) unterliegt nicht nur die Aufgaben die spezifischen, für den Fahrer nützlichen Informationen zur An­zeige zu bringen, sondern ist auch mit den Sensoren und Stellantrieben des Motorrads verbunden. Übernimmt die von den Er­sten gelieferten Informationen ins Netz und steuert die Zweiten, dies auch in Abhängigkeit der von den an das Netz geschlossenen Rechnern empfangenen Befehlen. Auf seinem Servicedisplay wird darüber hinaus auch auf Funktionsstörungen des elektronischen Fahrzeugsystems hingewiesen.
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Das Hands Free ermöglicht den Motorstart, ohne die Erfordernis dazu den klassischen Zündschlüssel in den Zündschlüsselblock einstecken zu müssen. Der Motorstart wird damit erleichtert und erfolgt schneller. Dieses System gewährleistet auch einen höheren Schutz vor Diebstählen.
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Das ECU ist für das Management der Motorfunktionen zuständig und hält auch das „Ride by wire” unter Kontrolle. Diese Vor­richtung moduliert die Drosselklappenbewegung über einen elektrischen Stellantrieb, der wiederum über das Steuergerät ent­sprechend koordiniert wird. Das Steuergerät empfängt das Signal des „Abrufs des Drehmoments” über das Potentiometer, das mit dem Gasdrehgriff verbunden ist. In der ECU sind unterschiedliche Programmierungen für die Drosselklappenöffnung abge­legt, die den Erhalt unterschiedlicher Höchstleistungen und unterschiedlicher Drehmomentkurven in Abhängigkeit der Motor­drehzahl ermöglichen.
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Die Electronic Suspension ermöglicht eine Einstellung der Radfederungen über elektrischen Stellantriebe, ohne dazu auf die klassischen Einstellschrauben einwirken zu müssen. Die Einstellung erfolgt „passiv” und ändert sich daher nicht automatisch während sich das Fahrzeug in Bewegung befindet.
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Das BBS ebenso wie das Dash Board ist mit den Sensoren und Stellantrieben des Fahrzeugs verbunden. Übernimmt die von den ersten gelieferten Informationen ins Netz und steuert die zweiten, dies auch in Abhängigkeit der von den an das Netz ge­schlossenen Rechnern empfangenen Befehlen. Ihm unterliegt darüber hinaus eine wesentliche Funktion bzw. es „sammelt” alle von den einzelnen Rechnern registrierten Fehler, die sich auf spezifische Betriebsstörungen beziehen. Die im BBS enthal­tene Software über nimmt auch die Funktion der DTC, über die die Motorleistungsabgabe kontrolliert wird, um das Durchdrehen des Antriebrads bei Beschleunigung zu vermeiden. Im Fall eines Austauschs des BBS müssen, falls das jeweilige Motorrad über ein elektronisch einstellbares Fahrwerk und beheizte Lenkergriffe verfügt, das BBS selbst mit der integrierten DDS neu initiali­siert werden.
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Das ABS verhindert das Blockieren der Räder bei Notbremsungen. Die Diagnose bezüglich seiner Funktionsstörung erfolgt in einer von den anderen Systemen unabhängigen Weise, d.h. das Steuergerät des ABS verfügt über einen eigenen Diagnosean­schluss, an den das DDS dazu angeschlossen werden muss.
Dieses Schema zeigt die Haupteingänge und -ausgänge des BBS und des Dash Board.
 
Die Netzverbindung der verschiedenen Rechner (Knoten) ermöglicht die Umsetzung eines „Verteilersystems” bzw. eines Sy­stems, in dem die Rechner miteinander kommunizieren und die unterschiedlichen Aktionen untereinander, anhand eines Infor­mationsaustauschs, koordinieren können. Daraus ergeben sich folgende Vorteile:
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Das Verteilersystem des Fahrzeugs erfordert weniger Sensoren und vereinfacht damit erheblich den Aufbau des elektrischen Systems (die von einigen Sensoren gelieferten Informationen können geteilt werden und daher müssen diese Sensoren nicht mehrfach, für jeden einzelnen Rechner dupliziert werden).
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Das Netz, dass die an der Multistrada 1200 vorhandenen Rechner miteinander in Verbindung setzt, wird mit CAN (Controller Area Network) bezeichnet, dabei handelt es sich um ein serielles Netz (Bus). Jeder Rechner enthält einen Schaltkreis, der Daten in Abhängigkeit einer über entsprechende, in den Daten selbst enthaltene Bit (elektrische Impulse) festgelegten Prioritätsfolge aus dem Netz entnehmen und in das Netz eingeben kann (im Netz „reist” immer die Meldung mit der höchsten Priorität). Ein Mana­gement des CAN Bus-Netzes über ein zentralisiertes und spezifisches Zuordnungsverfahren, über das die Prioritäten definiert werden, mit denen die an das Netz geschlossenen Elemente kommunizieren müssen, ist daher nicht erforderlich. Jede Informa­tion, die innerhalb des CAN-Netzes übertragen wird, besteht aus einem „Zug” elektrischer Impulse, der, wie bereits erwähnt, die Priorität bzw. den in der Information enthaltenen Datentyp, die Daten selbst, die Empfangsbestätigung und andere Informa­tionen, die für die korrekte Übertragung und den richtigen Empfang erforderlich sind, beinhaltet. Der Impulszug wird über zwei Leitungen, die so genannte CAN H und die CAN L, in den Bus eingegeben. Jeder Rechner entnimmt die für ihn bestimmten In­formationen bzw. Daten und verarbeitet dabei die Impulse der Leitung CAN H und der auf der CAN L in differenzieller Weise. Dadurch wird mehr Zuverlässigkeit gewährleistet, da eventuell an den elektrischen Signalen anliegende Störungen herausgezo­gen und daraufhin beseitigt werden.
In einer Zeichnung werden die an der CAN H und an der CAN L anliegenden Spannungen dargestellt, die jedem elektrischen im Zug enthaltenen Impuls typisch sind, der die von den im Netz verschalteten Rechner geteilten Information „befördert”. In einer weiteren Zeichnung wird ein Signal dargestellt, das von jedem Rechner in Basis der Differenz der vorausgehenden entnommen wird.
 
Der Einsatz des CAN Bus bietet folgende Vorteile:
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Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die Kontrolle der elektrischen Impulszüge, die auf der CAN Linie reisen, nicht für Dia­gnosezwecke nützlich sind. Die in den Zügen enthaltenen Informationen sind nicht identifizierbar.
Störungsanzeigen
Das DDS (Diagnosis Ducati System) zeigt alle aktiven und nicht mehr aktiven, jedoch noch gespeicherten Fehler, die vom aufge­nommen wurden an. Auch bei Einschalten des Fahrzeugs werden am Servicedisplay des Cockpits die aktiven Fehler in einer ver­einfachten Synthese zur Anzeige gebracht, dazu wird gleichzeitig, unabhängig vom jeweiligen Fehlertyp, auch die EOBD-Kontrollleuchte aktiviert. Liegt mehr als ein Fehler vor, kommt es am Servicedisplay zu einer zyklischen Anzeige mit einer Dauer von jeweils 3 Sekunden.
 
Liegt eine Störung an der CAN-Linie (CAN OFF) vor, ist das Cockpit nicht in der Lage, irgendeine Information zu übertragen und das elektrische System verhält sich wie folgt:
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Bei Behebung der Störung in der CAN-Linie werden alle Funktionen wieder korrekt hergestellt und der am Servicedisplay ange­zeigte Fehler bezüglich der CAN erlischt.
 
Nachstehend werden weitere Störungen des CAN-Netzes angegeben, die am Service Display des Cockpits und durch das Auf­leuchten der EOBD-Kontrollleuchte angezeigt werden:
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DEVICE ECU Der ECU-Knoten (Motorsteuergerät) wird vom Netz nicht erfasst oder steht nicht mit ihm in Kommunikation. Das DDS kann folgende Hinweise zur „ECU working diagnosis” anzeigen: ECU counter, ECU no frame, ECU not compatible
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DEVICE Dashbord Der Dash Board-Knoten (Cockpit) wird vom Netz nicht erfasst oder steht nicht mit ihm in Kommunikation. Das DDS kann folgende Hinweise zur „Dashboard working diagnosis” anzeigen: Dashboard counter, Dashboard no frame, Da­shboard not compatible
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DEVICE Hands free Der Hands Free-Knoten (unterstütztes Startsystem ohne Schlüssel) wird vom Netz nicht erfasst oder steht nicht mit ihm in Kommunikation. Das DDS kann folgende Hinweise zur „Hands free working diagnosis” anzeigen: Hand free counter, Hands free no frame, Hands free not compatible
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DEVICE DES Electronic Suspension (elektronisch „passiv” einstellbares Fahrwerk ) wird vom Netz nicht erfasst oder steht nicht mit ihm in Kommunikation. Das DDS kann folgende Hinweise zur „Suspension working diagnosis” anzeigen: Suspension coun­ter, Suspension no frame, Suspension not compatible
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DEVICE BBS/DTC Diese Meldung wird vom Motorsteuergerät an das Cockpit übertragen und weist darauf hin, dass das BBS nicht vom Netz erkannt wird oder nicht mit ihm in Kommunikation steht. Das DDS kann folgende Hinweise zur „BBS/DTC wor­king diagnosis” anzeigen: BBS/DTC counter, BBS/DTC no frame
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Device SW compatibility error-UNKNOWN DEVICE Das BBS ist nicht in der Lage, das Netz mit dem es verbunden ist, zu erfassen.
Verzeichnis der im Cockpit vorhandenen Kontrollleuchten, von denen einige für die Anzeige von im elektrischen - elektronischen System vorliegenden Störungen verwendet werden:
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4
5a
5b
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8
Achtung
Bei einer Diagnose an einem oder mehreren Elementen der elektrischen - elektronischen Anlage muss immer überprüft werden, dass keine Fehlercodes vorliegen, die auf Störungen in der CAN-Linie hinweisen. Sollten solche Störungen vorhanden sein, müs­sen diese immer erst behoben werden, da sie an besondere Funktionsstörungen gebunden sein könnten.
Funktionsprinzip der DTC
Die im BBS integrierte DTC ermöglicht eine Kontrolle des vom Motor abgegebenen Drehmoments, um so einen Verlust der Bo­denhaftung des Hinterrads zu vermeiden. Das BBS empfängt das Winkelsignal der am Vorder- und am Hinterrad erfassten Ge­schwindigkeit. In Abhängigkeit des Durchmessers und des Zuschnitts der Reifenlauffläche wird dieses Signal in eine Tangentialgeschwindigkeit des Vorder- und den Hinterrads umgewandelt. In dieser Weise wird die Information bezüglich der Fahrzeuggeschwindigkeit erstellt, die über das CAN-Netz an das Cockpit übertragen wird. Überschreitet die Tangentialgeschwin­digkeit des Vorderrads einen bestimmten Prozentwert, bedeutet dies, dass das Hinterrad zu stark durchdreht. In diesem Fall schreitet die DTC ein und fragt von der ECU eine Reduzierung des Motordrehmoments ab. In der BBS sind noch andere Sensoren enthalten, welche die Bedingung eines Abheben des Vorderrads zu diskriminieren wissen, daher schreitet die DTC auch solange nicht ein, bis eine vorgegebene Fahrzeuggeschwindigkeit erreicht wurde. Um die korrekte Funktionsweise der Ducati Traction Control nicht zu ändern, ist es von wesentlicher Bedeutung, dass ausschließlich nur die von Ducati zugelassenen Reifen verwen­det werden. Die Multistrada 1200 nutzt 8 unterschiedliche Auslösestufen der DTC (von 1 bis 8):
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Die DTC kann vom Fahrer ausgeschlossen bzw. ausgeschaltet werden.
Dieses Qualitätsdiagramm setzt den Durchdrehmoment des Hinterrads mit dem Einschreiten der DTC (Reduzierung des Motor­drehmoments) ins Verhältnis.
Das Cockpit erarbeitet je nachdem, ob die DTC eingeschaltet ist oder vom Fahrer ausgeschaltet wurde, spezifische Angaben.
 
Liegen Fehler im BBS Fehler vor, welche die DTC betreffen, werden am DDS folgende Hinweise bezügliche der „BBS/DTC dia­gnosis” gegeben:
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Achtung
Die Fehler, welche die DTC betreffen, werden nur erfasst, wenn diese auch DTC aktiv geschaltet ist. Liegt eine Störung an den Radgeschwindigkeitssensoren oder im BBS vor, wird die DTC deaktiviert.
Die „Riding Mode”
Über das Dash Board (Cockpit) und durch Betätigen der „Blinkerrückstelltaste” (3) kann der Fahrer unter vier verschiedenen „Ri­ding Mode” (Sport, Touring, Urban, Enduro) wählen, in denen folgendes konfiguriert ist:
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Der Fahrer kann die Einstellungen der „Riding mode” ändern oder die Herstellereinstellungen erneut herstellen. Folgende Tabelle fasst die Herstellereinstellungen zusammen.
 
 
Das Batterienachlade- und Versorgungsverteilersystem
An der Multistrada 1200 werden die +15 (Versorgung unter Cockpitfunktion - KEY ON) nicht mit dem klassischen Zündschlüssel erzeugt, sondern kommen vom PIN 30 des Hands Free-Relais. Dieses Relais wird über die Steuerung des Hands Free-Steuerge­räts geschlossen, wenn letzteres das Einschalten des Cockpit und die mögliche Zündung des Motors freigegeben hat. An das Hands Free-Relais gelangen die +30 bzw. die Spannung der Batterie, geschützt von der 30 A-Hauptsicherung.
Die Sicherung des „Cockpits” und die des „BBS” schützen die Leistungsversorgungen der von diesen beiden Steuergeräten gesteuerten Vorrichtungen.
 
Der Drehstromgenerator (Lichtmaschine) weist drei Wicklungen auf: l1, l2, l3. Diese sind untereinander im „Dreiecks-“ oder „Delta”-Schema verbunden. Die elektrischen Abschlüsse R, S, T sind zum Spannungsregler gerichtet.
Die Zeichnung zeigt die Verbindung der drei Wicklungen des Drehstromgenerators anhand eines „Dreiecks-” oder „Delta”-Sche­mas.
 
Die Lichtmaschine verfügt über folgende Eigenschaften:
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Im Vergleich zur an den SBK-Modellen eingesetzten Lichtmaschinen resultiert die in jeder Phase, bei jeder Rotorumdrehung, erzeugte Frequenz der Sinusspannung höher. Aus diesem Grund wird die an der Multistrada 1200 verwendete Lichtmaschine mit „high - frequency” bezeichnet. Diese Eigenschaft ermöglicht:
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Im niedrigen Drehzahlbereich, die Abgabe einer beachtlichen Stromstärke. Die elektrischen Vorrichtungen können also versorgt und die Batterie bereits im niedrigen Drehzahlbereich nachgeladen werden.
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In den hohen Drehzahlbereichen eine maßvollere Stromstärke. Aus diesem Grund wird auch der Spannungsregler nicht belastet, der für den Abbau der nicht von den einzelnen Verbrauchern aufgenommenen Energie zuständig ist.
Die Kurve (A) zeigt den Verlauf des von der an den SBK-Modellen verwendeten Lichtmaschine in Abhängigkeit der Drehzahlbe­reiche abgegebenen Stroms. Die Kurve (B) zeigt den Verlauf des von der an der Multistrada 1200 verwendeten Lichtmaschine, auch hier in Abhängigkeit der Drehzahlbereiche, abgegebenen Stroms. Hier lässt sich feststellen, dass die rote Kurve einen hö­here Stromstärke im niedrigen Drehzahlbereich und eine reduzierte Stromstärke im hohen Drehzahlbereich wiedergibt.
 
Der Spannungsregler ist mit spezifischen elektronischen Schaltkreisen (MOSFET anstelle der SCR Dioden) ausgelegt, die seine Betriebstemperatur in einem gewissen Rahmen halten und damit seine Zuverlässigkeit steigern. Er hält einem maximalen Strom­wert von 50 A stand (beim Spannungsregler der SBK-Modelle beträgt dieser Wert 35) und er weist darüber hinaus integrierte „waterproof”-Anschlüsse auf.
 
Bei einem unangemessenen Spannungsniveau der Batterie (zu niedrig oder zu hoch) gibt das Servicedisplay den Hinweis „Bat­tery“ (Batterie). Auch das DDS gibt Rückschluss darauf, ob ein zu hohes oder zu niedriges Spannungsniveau erfasst wurde (Bat­tery voltage diagnosis: High voltage, Low voltage).
 
Sollte es zu Funktionsstörungen im Batterienachladesystem kommen, ist folgendes in nachstehender Sequenz zu prüfen:
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Die Integrität des Schaltkreises über den die Lichtmaschine mit dem Spannungsregler der Batterie verbunden ist (für diesen Test müssen die Batteriekabel abgeklemmt und die elektrischen Anschlüsse auf ihre Unversehrtheit hin geprüft und kontrolliert werden, ob Kurzschlüsse vorliegen). Ebenso muss der Masseanschluss des elektrischen Systems am Motor überprüft werden.
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Die zwischen T - R, T - S und R - S anliegende Wechselspannung der Nachladung bei vom Spannungsregler gelöster Lichtma­schine („Leerbetrieb“) und einem Drehzahlbereich von 2500 U/min muss einen Wert zwischen 40 V und 50 V aufweisen. Ach­tung! Diese Messung muss an einem kalten Motor erfolgen und die Lichtmaschine darf absolut nur bei ausgeschaltetem Cockpit (KEY OFF) vom Spannungsregler getrennt werden. Resultiert der Spannungswert als nicht korrekt, muss die Lichtma­schine ausgewechselt werden.
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Die Isolierung zur Masse jeder der drei Anschlüsse (der Widerstand von R gegen Masse, von T gegen Masse und von S gegen Masse muss unendlich sein). Sollte keine Isolierung gegeben sein, müssen die Lichtmaschinenwicklungen ausgewechselt wer­den.
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Vor einer Überprüfung des Wirkungsgrads des Spannungsreglers muss zunächst der Ladezustand der Batterie geprüft werden. Dieser kann dann als perfekt angesehen werden, wenn die an den Batteriepolen gemessenen Spannung zwischen 12,2 V und 12,7 V liegt. Für diese Messung muss die Batterie von der elektrischen Anlage des Motorrads abgeklemmt werden. Nach er­neutem Anschluss der Batterie an die elektrische Anlage des Motorrads muss der Motor gestartet und in einem Drehzahlbe­reich von 3000 U/min gehalten werden. Unter dieser Bedingung muss die an den Batteriepolen gemessene Spannung zwischen 14 V und 15 V resultieren. Resultiert die Batteriespannung dabei als nicht korrekt, muss der Spannungsregler ausgewechselt werden.
Anordnung der Massen
Das Negativkabel ist normalerweise am Negativpol der Batterie angeschlossen und am Motorgehäuse fixiert. Von hier aus ver­zweigt sich der Draht und unterteilt sich im Innenbereich der elektrischen Anlage und bringt damit die Masse an die verschiede­nen Elemente.
Auf der Abbildung wird der Masseanschluss an der linken Motorseite, in der Nähe des Anlassmotors, dargestellt.
 
Bei gelösten Batteriekabeln überprüfen, dass der Widerstand zwischen einer unlackierten Stelle am Rahmen und dem Ende des normalerweise an die Batterie geschlossenen Massekabels gleich Null resultiert. Weiter bei gelösten Batteriekabeln überprüfen, dass der Widerstand zwischen einem unlackierten Punkt am Motor und dem Ende des normalerweise an die Batterie geschlos­senen Massekabels gleich Null resultiert.
Elektrische Versorgung der Beleuchtungs- und Anzeigevorrichtungen
Das vordere und das hintere Standlicht ist mit LEDs und einer Lichtführung realisiert. Daher ist die Lichtquelle, von der aus sich das Licht über die Lichtführungsfläche verbreitet, nicht ersichtlich.
Die beiden Abbildungen zeigen das vordere und das hintere Standlicht mit LEDs und ihrer Lichtführung.
Die auf dieser Abbildung dargestellten Abblendlichter liegen im äußeren Scheinwerferbereich. Die Fernlichter liegen im internen Scheinwerferbereich.
Rückansicht des Scheinwerfers. An den Endbereichen lassen sich die Abschlüsse der Abblendlichter, an den Seiten die der Fern­lichter und in der Mitte das Versorgungsmodul der LED für das Standlicht mit entsprechendem Anschlusskabel erkennen.
Die Abbildung zeigt den Scheinwerfer in einer Draufsicht. Hier ist das mittlere Modul für die Versorgung der LED des Standlichts gut zu erkennen.
Die Rücklicht-/Blinkereinheit ist nach dem Lösen der vier unteren Schrauben des Kennzeichenhalters zugänglich; bezüglich der Beschreibung der Verfahrensweise siehe Abschn. 7 - 18, „Abnahme des Kennzeichenhalters”. Die elektrischen Anschlüsse sind hinter einer kleinen schwarzen Kunststoffabdeckung im linken Abschlussbereich des Sitzbankrahmens untergebracht.
 
Das BBS und das Dash Board sind für die elektrische Versorgung der Beleuchtungs- und Anzeigevorrichtungen zuständig, die also keine klassische, über Sicherungen und über die elektrische Lenkersteuerung geschaltete Versorgung aufweisen. Diese Steuerung wird an die Steuergeräte gesendet, die ihrerseits für das Einschalten der Beleuchtungsvorrichtungen sorgen. Nach­stehende Tabelle fasst die Art dieser Vorrichtungen sowie die Versorgungstypen und gibt an, ob ihre Funktionstüchtigkeit über­prüft werden kann.
 
Kennzeichenbeleuchtung mit Glühlam­pe, direkt vom Dash Board gesteuert
Abblendlichter mit Glühlampe, über das vom Dash Board aktivierte Relais ge­steuert
Fernlichter mit Glühlampe, über das vom Dash Board aktivierte Relais gesteuert
Die Funktionstüchtigkeit der Vorrichtung kann mit einer externen 12 V-Quelle überprüft wer­den.
Die Funktionstüchtigkeit der Vorrichtung kann mit einer externen 12 V-Quelle überprüft wer­den.
Sobald der Motor gestartet wird, wird das Abblendlicht automatisch eingeschaltet. In der Bedingung eines KEY-ON und bei ste­hendem Motor können die Fern- und Abblendlichter eingeschaltet werden, die dann nach 60 Sekunden erlöschen, wenn inner­halb dieses Zeitraums kein Motorstart erfolgt.
Position der Elemente am Motorrad
(A) Einspritzrelais; (B) ETV-Relais (Drosselklappenmotor); (C) Kühlerlüfterrad-Relais; (D) Motorsteuergerät.
(A) Steuergerät des elektronisch einstellbaren Fahrwerks (falls in der Ausstattung enthalten); (B) Diagnoseanschluss für elektro­nisches Fahrzeugsystem; (C) BBS (Black Box System oder zentrale elektronische Steuerung). (D) Hydraulisches ABS-Modul mit integriertem Steuergerät (falls in der Ausstattung enthalten); (E) Diagnoseanschluss nur für ABS-System.
In vorderen linken Motorradbereich angeordnete Sicherungen.
(A) 15 A Fern-/Abblendlichter-Relais; (B) 10 A Cockpit (nur Leistungsversorgung); (C) 5 A Motorsteuerung (ECU); (D) 15A +15 - KEY ON über PIN 30 Hands Free-Relais; (E) 20 A Kraftstoffpumpen-/Einspritzdüsen-Relais (Einspritzrelais); (F) 10 A Ride-by-wire ETV (Elektromotor der Drosselklappensteuerung).
 
In hinteren rechten Motorradbereich angeordnete Sicherungen.
(A) 7,5 A BBS (nur Leistungsversorgung); (B) 7,5 A Navigationssystem, Anschlüsse und Diebstahlsicherung; (C) 25 A ABS, (D) 30 A ABS; (E) 10 A Kühlerlüfterräder; (F) 7,5 A Diagnose.
(A) Hands Free-Relais; (B) Fernlichterrelais; (C) Abblendlichterrelais; (D) Vordere Sicherungen.
(A) Hintere Sicherungen; (B) Anlasser-Relais; (C) Hauptsicherung (30 A); (D) elektrische Pumpe für Federvorspannung im Zentral­federbein.
Der Spannungsregler ist an der rechten Seite des Motorrads montiert, am Zusammenschluss von Heckrahmen und Hauptrah­men.
 
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